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Reittherapie - häufig gestellte Fragen

Die Ausgestaltung der reittherapeutischen Arbeit hängt von der jeweiligen Indikation und den Wünschen eines/r KlientenIn ab und ist sehr individuell. Ich berate Sie gern über Wege und Möglichkeiten.

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Für wen kommt Reittherapie infrage?

 

Die therapeutische Arbeit mit dem Pferd ist bei einer Vielzahl von Belangen in Erwägung zu ziehen. Für körperliche und/oder geistig behinderte Menschen ist diese Therapieform ebenso geeignet wie für verhaltensauffällige, entwicklungsverzögerte oder psychisch erkrankte KlientInnen. Manchmal braucht der Mensch eine Auszeit vom schnelllebigen Alltag und möchte mit einem Tier in Kontakt treten, es umsorgen und sich tragen lassen, ohne dass er in irgendeiner Form bewertet wird - auch für so ein Anliegen ist die pferdegestützte Therapie offen. 

In jedem Fall erfolgt vor der ersten Einheit mit Pferdekontakt ein Anamnesegespräch, in dem alle offenen Fragen und die mögliche Vorgehensweise gemeinsam besprochen werden. In manchen Fällen bitte ich um eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung. Sollten Sie sich bezüglich der Indikation unsicher sein, so sprechen Sie mich gern an!

 

 

Wie gestaltet sich die Kostenübernahme durch die Krankenkasse?

 

Ob eine Krankenkasse die Kosten für therapeutisches Reiten trägt, ist immer eine Einzelfallentscheidung und leider kommt es erfahrungsgemäß selten vor. Nichtsdestotrotz lohnt es sich immer, anzufragen! Viele Vereine haben sich mittlerweile die Finanzierung besonderer Therapieformen zum Ziel gesetzt. Auch dort können Sie sich hinwenden. Ich als Therapeutin kann leider nicht an die jeweiligen Stellen herantreten, unterstütze Sie jedoch gern beim weiteren Vorgehen. 

 

 

Gibt es ein Mindest- oder ein Höchstalter?

 

Alle Kinder sind verschieden und variieren in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung. Ich biete Reittherapie ab einem Alter von 3-4 Jahren an und entscheide individuell von Fall zu Fall.

Nach oben hin sind altersmäßig keine Grenzen gesetzt. Ich verfüge über eine Aufstieghilfe, durch die die KlientInnen über eine Treppe auf das Pferd steigen können. Rollstuhl oder Rollator stellen kein Problem dar - in diesen Fällen arbeite ich vom Boden aus mit dem Pferd oder hebe die KlientInnen mit einer Assistenzperson aufs Pferd. Über einen Hebelift verfüge ich nicht.

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Dürfen Eltern bei der Therapie zusehen?

Eltern, Geschwister und andere Begleitpersonen werden gebeten, für die Zeit der Therapie das Grundstück zu verlassen oder zumindest außer Sichtweite zu gehen. Hintergrund ist die Minimierung der Ablenkung für die Kinder, damit diese sich vollständig auf das Setting einlassen können. Selbstverständlich können wir dies bei kleineren Kindern in den ersten ein bis zwei Stunden schrittweise erarbeiten.

 

 

Gibt es ein Maximalgewicht, das die Pferde tragen können?

 

Da ich hauptsächlich mit Ponys arbeite, liegt das Maximalgewicht für KlientInnen bei ca. 70 kg. Es spricht aber nichts dagegen, ausschließlich vom Boden aus mit dem Pferd zu arbeiten.

 

 

Lernt man in der Reittherapie reiten?

 

Nein. Zweck der Reittherapie ist nicht der Erwerb reiterlicher Fähigkeiten. Treffender für meine Arbeit ist der Begriff der pferdegestützten Interventionen, womit die gesamte Arbeit mit dem Pferd im therapeutischen Kontext gemeint ist. Meine KlientInnen erlernen (je nach kognitiven und körperlichen Gegebenheiten) den grundlegenden Umgang mit dem Pferd, das Lesen der nonverbalen Pferdesprache, das Versorgen und letztlich auch das Sitzen auf dem Rücken. Es ist ein häufiger Nebeneffekt, dass erste reiterliche Fähigkeiten erworben werden, aber nicht das erklärte Ziel. Nicht jede Therapiestunde findet auf dem Pferd statt.

 

 

Und was lernt man dann?

 

Ich arbeite ressourcenorientiert. Das bedeutet, dass ich mich nicht auf die jeweilige Symptomatik, sondern auf die Stärken eines/r KlientenIn konzentriere, um ihn über die Zeit einer Therapiestunde hinaus für den Alltag zu festigen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen. Der Umgang mit Pferden ist förderlich für die Entwicklung von Eigenverantwortlichkeit, Verselbstständigung, Beziehungsaufbau, Abgrenzungsvermögen, Selbstreflektion, Impulskontrolle und Verantwortungsbewusstsein, um nur einige Punkte zu nennen.

Zudem fördert die dreidimensionale Bewegung, der der Reiter auf dem Pferd ausgesetzt ist, die Stabilisierung des Rumpf- und Stützapparats sowie eine gezielte Regulierung des Mukeltonus, was vor allem KlientInnen mit Spastiken zugute kommt.

 

 

Die Anlage hat keine Reithalle. Fällt die Therapie bei schlechtem Wetter aus?

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Nein. Die Therapiestunden finden bewusst bei jedem Wetter und das ganze Jahr über statt, um witterungsunabhängig in Bewegung zu bleiben, flexible Lösungen zu erlernen und ein Verantwortungsbewusstsein dem Tier gegenüber zu entwickeln, das unabhängig von äußeren Faktoren immer Bestand hat. 

Leichtem Regen trotzen die meisten BesucherInnen mit der richtigen Kleidung. Bei Regengüssen findet das Programm abgewandelt unterm Dach oder in den Innenräumen, dem "Ponywohnzimmer" statt, wo wir ein Pony putzen, theoretische Inhalte über Pferde erlernen oder etwas themenbezogenes Basteln können. Wenn es im Sommer zu heiß wird, ziehen wir uns in den Schatten zurück oder erfreuen uns an Wasserspielen. Das lieben Pferd und Mensch gleichermaßen.

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Besteht Helmpflicht?

 

Da es Krankheitsbilder gibt, die das Tragen von Helmen unangenehm oder gar unmöglich machen, bin ich als Reittherapeuten auch für KlientInnen ohne Helm über eine Therapeuten-Betriebshaftpflichtversicherung abgesichert. Eine Helmpflicht besteht daher nicht.

 

 

In welchen Abständen finden die Therapiestunden statt?

 

Über Häufigkeit und Turnus der Therapieeinheiten entscheiden meine KlientInnen selbst. Ich empfehle jedoch eine Regelmäßigkeit von einer Sitzung pro Woche.

 

 

Was muss mitgebracht werden?

 

Die KlientInnen müssen für die Arbeit am Pferd zwingend festes geschlossenes Schuhwerk tragen, auch im Sommer. Ich habe Helme in vielen Größen vorrätig, sodass das Mitbringen eines solchen möglich, aber nicht nicht nötig ist. Im Winter ist bitte darauf zu achten, Kinder warm anzuziehen und bommellose Mützen (wegen des Helms) und Handschuhe mitzugeben.

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